Bei Hellgate London handelt es sich meiner Meinung nach weitestgehend um ein Hack & Slay-RPG, welches jedoch einige erfrischende Neuerungen
aufweist. Man kann es auch als "Spiel der Gegensätze" bezeichnen, denn es verbindet sehr viele kreative Elemente mit einigen Schwächen, welche
ich in den nächsten Zeilen erläutern möchte:
Die Handlung spielt in London, welches von Kreaturen der Hölle arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nur noch wenige Lebewesen leisten in einem
nahezu ausweglosen Kampf Widerstand. Der Spieler wählt eine von sechs Charakterklassen und bahnt sich seinen Weg durch die Legionen des Bösen -
stets nur ein Ziel vor Augen: Das Höllentor.
Es ist allgemein bekannt, dass die Handlung in RPGs dieses Typs oft vernachlässigt wird und Komponenten wie beispielsweise das Kampf- bzw.
Fertigkeitensystem stärker gewichtet werden. Dennoch gelingt es den Entwicklern eine durchaus ansprechende Handlung zu kreieren. Leider fällt
diese sehr linear aus, sodass dem Spieler keine Möglichkeit gegeben wird, die Handlung zu beeinflussen. Die Handlung treibt man (wie gewohnt)
durch das Erfüllen von Quests voran, welche zwar in angemessenem Umfang vorliegen, sich jedoch bezogen auf ihren Typ recht schnell wiederholen.
Die Handlung unterteilt sich in fünf Akte, jedoch wird auf den Wechsel des Gebietes verzichtet - die Übergänge sind fließend, was der Atmosphäre
zuträglich ist. Die fehlenden Gebietswechsel nach Beendigung eines Aktes bringen es jedoch mit sich, dass sich viele Gebiete (selbst wenn ihre
Erscheinungsform zufällig generiert wird) sehr ähnlich sind. Es wird somit zeitweise etwas monoton. Kleinere Events schwächen diesen Eindruck
jedoch ab.
Das Spiel erzeugt in einzelnen Abschnitten eine bedrückende Atmosphäre, welche sich nur sehr schwer in Worte fassen lässt. Als Beispiel sei
folgendes Szenario genannt:
Der Held steigt in die Tiefen einer Krypta herab - ein riesiges Labyrinth, die Sicht wird immer schlechter, die untoten Kreaturen lauern buchstäblich
hinter jeder Ecke, sodass man sich aus Reflex alle paar Sekunden umdreht. Eine sehr gut abgestimmte musikalische Untermalung erledigt den Rest.
Auf einen sehr positiven Aspekt des Spiels möchte ich im Detail eingehen:
Wer kenn nicht die Situation, dass man einfach keine vernünftige Ausrüstung für seine Klasse findet. Jedoch findet man die tollsten Gegenstände
für andere Klassen, welche früher oder später beim Händler landen. Weiterhin ist es ärgerlich, wenn man lieb gewonnene Gegenstände ablegen muss,
da ihre Eigenschaften für den weiteren Spielverlauf einfach zu "schlecht" ausfallen. Für all diese Probleme liefert Hellgate London eine Lösung!
Es besteht die Möglichkeit, nahezu sämtliche gefundene Ausrüstung zu zerlegen und mit Hilfe der gewonnenen Ressourcen die eigene Ausrüstung zu
verbessern. Zudem besteht die Möglichkeit, Gegenständen neue Eigenschaften zu verleihen (die Kosten hängen von der Qualität der Eigenschaft ab).
Zwar spielt der Zufall hier eine gewichtige Rolle, jedoch eröffnen sich viele neue Möglichkeiten - allein für dieses Feature hätte das Spiel fünf
Sterne verdient. Die Schattenseite dieser Möglichkeiten besteht in der Komplexität des Item-Systems.
Sehr interessant ist zudem die Level-Balance zwischen Spieler und Monstern:
Ich kenne die genauen Details nicht, jedoch ist es auffällig, dass der Schwierigkeitsgrad massiv ansteigt, sofern der Monsterlevel drei Stufen
über dem Spielerlevel liegt. Insbesondere gegen Ende des Spiels steigen die Monsterlevel recht schnell an. Während ich es beim ersten
Durchspielen zumeist geschafft habe, den Abstand bei "+1" zu halten (d.h. Monsterlevel = Spielerlevel+1), gelang mir dies im fünften Akt nicht
mehr, was einige schmerzhafte Erfahrungen zur Folge hatte. Dieses Problem lässt sich durch konsequentes Erfüllen der Nebenquests vermutlich mindern.
[Anmerkung] Der Mehrspieler-Modus ist leider nicht mehr verfügbar! Es existieren diverse Fan-Projekte zu diesem Thema, jedoch kenne ich keine Details.
Hellgate London bietet u.a. folgende Features:
+ 6 Charakterklassen (Schwertmeister, Templer, Scharfschütze, Ingenieur,Beschwörer und Kampfmagier)
+ 5 Akte (mit fließenden Übergängen)
+ zwei Schwierigkeitsstufen (Normal, Nightmare) sowie einen Hardcore-Modus (welchen ich jedoch noch nicht ausprobiert habe)
+ Wiederverwertungs- bzw. Aufwertungsfunktion für Gegenstände
+ ein quantitativ angemessenes jedoch meiner Meinung nach nur bedingt kreatives Fertigkeitensystem
+ ein ansprechendes Kampfsystem (Umgebung erlaubt elementare Taktik - beispielsweise können mit Benzin gefüllte Fässer zerstört und Monster
auf diesem Wege getötet werden)
+ umfangreiche und zum Teil durchaus kreative Quests
+ einzigartige Atmosphäre
Fazit:
Es hat mir viel Freude bereitet Zombies und Dämonen nicht wie gewohnt ausschließlich mit Axt, Schwert und Magie zu jagen, sondern zur Abwechslung
beispielsweise einen Raketenwerfer zu verwenden. Trotz der beschriebenen Schwächen hat mich dieses Spiel viele Stunden an den Monitor gefesselt und es
werden vermutlich noch weitere folgen. Wer Spaß an Spielen wie Diablo hat, auf einen Mehrspielermodus verzichten kann und zudem gewillt ist, sich ein
wenig in das Item-System sowie die Spielmechanik einzuarbeiten, der bekommt ein insgesamt ansprechendes Spiel.
-> Kaufempfehlung
Liebe Grüße
Dragon
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